2024-10-15

10 spontane beste Platten von 1968

10 spontane beste Platten von 1968 mit praktischen, mehr oder weniger gedankenlosen Kurzkommentaren:

1. The Beatles – The Beatles
Wenn vier befreundete Twens erwachsen werden und in ihren Interessen langsam auseinanderdriften. Ein ganz normaler Prozess, den schon abermillionen Menschen durchlaufen haben. Schätzungsweise vier junge Männer haben dabei Zitatwut und Postmoderne in der Popmusik erfunden.

2. The Rolling Stones – Beggars Banquet
Eine durchschlagende und doppelbödige Burleske auf Folk-Instrumenten. Mit Fake-Proletariats-Patina.

3. The Velvet Underground – White Light/White Heat
Lärm und mehr Lärm. Mit tollem, völlig unkompatiblem Zweikanalexperiment und dem besten Gitarrensolo in der Rockmusik aller Zeiten.

4. The Kinks – The Kinks Are The Village Green Preservation Society
Indiemusik, bevor es Indiemusik gab (von pitchfork geklaut, glaube ich). Auch 50 Jahre später sollen Dörfer schöner und Rasen grüner werden. Aus mir ist trotzdem was geworden: Vegetarier.

5. Caetano Veloso – Caetano Veloso
Tropicalismo vom besten Songschreiber diesseits vier junger Männer, die  Zitatwut und Postmoderne …

6. The Beach Boys – Friends
Als Brian seine Mauken nur noch im Wohnzimmersand vergrub, machten die Beach Boys um ihn herum eine tolle, charmante, freundliche Platte, die ich überraschend gerade zur sechstbesten von 1968 küre.

7.  The Jimi Hendrix Experience – Electric Ladyland
Eine leichte Trauer legt sich für mich über diese Platte, weil sich Hendrix hier langsam vom Experience-Trio verabschiedet.

8.  Blue Cheer – Vincebus Eruptum
Der Drummer und sein Drumsound ist unerreichte primitive Bombastik. Dazu das bassige Heulen, die brummende Gitarre. Gesang hätt’s gar nicht gebraucht.

9.  The Peter Brötzmann Octet – Machine Gun
Im Mai ’68 war ich 5 Jahre alt und lebte 25 Kilometer von Bremen entfernt. Gerne hätte ich gewusst, was ich an jenem Abend gemacht habe, als das Peter Brötzmann Oktett die Bremer Lila Eule mit sehr lautem freiem Jazz belärmte. Spürte ich irgendwas von dem, was dort passierte? Immerhin zeigte mein Schlafzimmerfenster in Richtung Bremen. Ginge es darum, die Alben nach der Häufigkeit ihres Abspielens zu ranken, wäre „Machine Gun“ ganz weit unten. Ginge es darum, den Eindruck pro Abspielung zu beurteilen, ganz weit oben. Am Ende reicht es für diesen urplötzlich in die Welt geplatzten Freejazz-Klops zu Platz 9.

10. The Byrds – The Notorious Byrd Brothers
Hier hatten sie eine ziemlich perfekte Mischung aus Psychpop und Country am Start. Der Country von “Sweetheart Of The Rodeo” dagegen hat mich nie wirklich erreicht.

Ein Gedanke zu “10 spontane beste Platten von 1968

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