2024-10-15

ALLEY CATSS m helux

Verlärmt ambienter Avantpop zweiter Teil. Diesmal nicht aus Rhode Island wie adaa’s „…img…“ – vor ein paar, äh, Monaten zuvor auf diesen Seiten durchgemangelt, sondern aus Budapest. Ein Merkmal verlärmt ambienten Avantpops scheint jedenfalls der erfrischend schnabelgewachsene Umgang mit Schreibweisen von Album- und Tracknamen zu sein: „…img…“, „m Helux“ oder auch Iglooghost’s „Lei Line Eon“ (ganz zu schweigen von dessen Eröffnungstrack „Eœ (Disk•Initiate)“, aya’s „OoB Prosthesis“ sowie Proc Fiskal’s „Thurs Jung Youtz“. Bei aller Ernsthaftigkeit, die diese flottierende elektronisch beschickte Mischung aus vertikalen Stillständen und horizontalen Beschleunigungen und Abbremsungen abstrahlt, ist in ihr doch gleichzeitig ein gewisser Humor eingebracht, der sich teils aus der Musik heraus erzählt (die durch ihre Unwägbarkeiten manchmal das Gefühl hinterlässt, nicht ‚richtig‘ zu sein) und teils aus bizarr komplexen inhaltlichen Konzepten entsteht, wenn zum Beispiel wie bei Iglooghost ganze antike Kulturen über belebte Landschaften und moderne Technologien mit uns in Kontakt treten können. Bei Alley Catss, eigentlich Máté Elod Janky, ist das Konzept auch ähnlich ernst/unernst definiert: „Absurd Ambient“.

Zwar finde ich manche Stellen etwas zu bemüht verdüstert, wenn etwa eine Stimme runtergepitcht wird, wie in einem billigen Hacker-Plot, dann aber nehmen mich die verstreut gesplitterten Beats doch wieder mit in die geschätzten Bereiche der Unvorhersehbarkeit. Schönes Finale mit „Redundance“, wenn sich eine NewAge-Synthfläche plötzlich mit ratterndem Beat ins Knie schießt.