Angeregt durch die letztens wieder auf Arte gezeigten Bowie-Dokus und „Shadows In The Night“, Dylans aktuelles Sinatra-Cover-Entkleidungsalbum, hatte ich die Eingebung, ein anderes reines „Songschreibender Superstar covert Lieblingssongs statt selbst welche zu schreiben und untergräbt entweder absichtlich die Erwartungen oder hat einfach gerade keine guten eigenen Songs zum Verbraten parat“-Album mal wieder anzuschmeißen. Und da ich „Shadows In The Night“ sehr schätze, dachte ich, das würde auch auf „Pinups“ abfärben. Nur benötigt „Pinups“ gar keine fremde Farbe, glänzt es doch aus sich heraus. Anders natürlich als „Shadows“, nämlich mit beschwerterem Sound, selbst in den vermeintlich leichteren Momenten. Bowie hatte damals eine tolle Band um sich versammelt, mit Mick Ronson, T.J. Bolder und Aynsley Dunbar. Das hatte bei all dem Spaß, der immer wieder durchscheint, gleichzeitig Gewicht und Autorität. Dazu noch die Saxofone, der Moog – und die Violine, die sich ab und an ganz überraschend einschleicht (und deren Spieler auf dem Cover nicht aufgeführt ist). Ist dann irgendwie auch egal, wer die Songs geschrieben hat. Hätte nicht gedacht, dass mir „Pinups“ nochmal soviel Freude machen würde.
DAVID BOWIE pinups
1973