Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich denen mal was abgewinnen kann. Aber die energische Zartheit, mit ein paar brasilianischen Gitarrenfiguren bereichert, lässt mich an einen modernen Caetano Veloso denken. Der kann ebenfalls sehr vorsichtig singen – und über diese Schiene konnte ich auf „In Rainbows“ erstmals Thom Yorkes Stimme vollständig ertragen. Auch der Rest ist unkitschiges und engagiertes Drama, mal fester verpackt, mal verzweifelter ummantelt, mal lärmiger angreifend. Sind doch gute, die Typen, trotz ihrer manches Mal sehr unangenehm zu übertriebenem Dringlichkeitsglauben und Fanatismus neigenden Fans. Es spricht für die Band, dass sie es auf „In Rainbows“ schafft, ihre Anhängerschaft vergessen zu machen. Diese Download-Geschichte interessiert heute (21.8.2008) niemanden mehr.