Ein dreibeiniger Hund hat starken Symbolwert. Er steht für großen Überlebenswillen in einer ungerechten Welt. Und auch ein wenig Mitleid schwingt beim Betrachter mit. Also genau das richtige Bild für die zähen Burschen von Cruel Sea, bei denen auch Tex Perkins ein ums andere Mal mitmischt.
So auch auf „Three Legged Dog“ von 1995. Einer Cruel-Sea-typischen Ansammlung von Surfsongs, Nicht-ganz-so-grimmig-Blues und Angedubbtem. Höhepunkt ist der funky Hardrock-Schlepper „Better Getta Lawyer“, wo Perkins eine offensichtlich selbst erlebte (Drogen?)-Geschichte zum Besten gibt, in dessen Verlauf ihm ein Polizist den 1000mal gehörten Rat gibt: „Better getta lawyer, son, better get a REAL good one!“ Im Booklet zeugt ein Foto von den Vorkommnissen. Latexhandschuhe werden übergezogen, der Verdächtige Perkins wartet auf die Analvisitation. Das Foto sieht echt aus, ist vielleicht auch einfach nur clever inszeniert. Alben von Cruel Sea gehen in Australien Platin, las ich mal. Perkins kam ungeschoren aus der Sache raus.