2024-03-29

CD-Check Februar 2016

Animal
Collective

Painting
With“ (Domino Records)
Es
piepst und orgelt, stampft und gluckert, wie Kinderspielzeug in den
Händen von Erwachsenen, von sehr kreativen Erwachsenen. Popbunt und
psychedelisch kommt das neue Album von Animal Collective „Painting
With“ daher. Synthesizer legen schnelle Rhythmen unter den Opener
„FloriDada“, wie ein Kaleidoskop fächert sich der mehrstimmige
Gesang im Stück „Lying In The Grass“ auf. Ist es Pop? Ist es
Elektronik? Ist es Psychedelic? Ist es auf jeden Fall, und zwar alles
drei. Die New Yorker Band erweist sich – einmal mehr – als bunte
Wundertüte. Aufgenommen wurden die immer wieder überraschenden,
hochgeschwinden Songs in den
East
West Studios in Hollywood, in denen auch die Beach Boys gearbeitet
haben. Ein Trip.
4
von 5
Birds
Of Chicago
Real
Midnight“ (Five Head Entertainment/Cargo Records)
Ihre
Musik sei „weltlicher Gospel“ sagen die beiden Macher der US-Band
Real Midnight,
J.T.
Nero und Allison Russell. Er schreibt die Songs, sie übernimmt meist
die Frontstimme, auch im wahren Leben sind die beiden ein Paar.
Weltlicher Gospel, kann es das geben? Was die Intensität ihrer Musik
angeht, auf jeden Fall. Stilistisch haben Birds Of Chicago keine
Scheuklappen auf: Countryeskes steht neben Rockigem, Tanzbares neben
Meditativem. Und Soul hat es sowieso jede Menge, wenn Allison Russell
ihre warme, strahlende Stimme erhebt, getragen von einem formidablen
Background-Chor. Geschmückt durch den Sound einer Sixties-Orgel,
genauso wie durch Steel-Gitarre, Banjo, Piano oder Blues Harp.
Wunderschön.
5
von 5
Your
Friend (Domino Records)
Gumption“
Sie
lässt ihre Stimme schweben, dazu hallt und braust es, geloopte
Sounds scheinen auf und verschwinden wieder. Your Friend, dahinter
steckt die junge US-Musikerin Taryn Miller, die mit „Gumption“
ihr Album-Debüt vorlegt. Miller schickt einen durch verrätselte
Sound-Landschaften, unternimmt ambientige Forschungsreisen durch den
Äther. Zeitweise fühlt man sich an den Altmeister Brian Eno
erinnert. Die studierte Musikerin Miller spielt selbst die Gitarre,
Bass, Drums, Synthesizer und bedient Loop-Station und Tonbandgerät,
hat aber auch noch ein paar Gastmusiker an ihrer Seite. Trotzdem: Auf
die Dauer ist das Ergebnis – besonders der Gesang – einfach zu
eintönig geraten.
2
von 5
(bejblog)

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