2024-04-20

100 ALBEN | 1970-79 | und was LÄRMPOLITIK ihnen zurückgibt

1. Lee Perry – The Return Of The Super Ape
Der letzte Streich aus der Black Ark, als Perry die Kontrolle (über sich/über die Ark) nur noch leidlich halten konnte.

2. The Congoes – Heart Of The Congoes
Die Ark in perfect flight. Island Records lehnte ab, Perrys Rumkonsum nahm zu.

3. George Faith – To Be A Lover
Hier schlug Island noch zu. Die zarteste Vesuchung, die je aus der Black Ark …

4. This Heat – This Heat
Selten hat der Name des Studios so zur Platte gepasst: Cold Storage. Ein ehemaliger Kühlraum (einer Metzgerei, glaube ich). Wo sich Prog und Punk und Dub und Industrial gute Nacht sagen.

5. The Rolling Stones – Some Girls
Unerreichte Fusion aus Punk, Disco und Unsicherheiten über zukünftig mögliche Aufenthaltsorte.

6. Curtis Mayfield – Superfly
Die beste Musikproduktion aller Zeiten.

7. Al Green – Call Me
Klatschender Hi-Records Sound und der beste Sänger.

8. Robert Wyatt – Rock Bottom
Als Wyatt es für das Beste hielt, eine Party über den Balkon zu verlassen. Ein Verarbeitungsalbum, dokumentierend ohne zu jammern.

9. Anthony Moore – Flying Doesn’t Help
Aufnahmefreie Zeit während der Studio-Arbeit für Manfred Mann genutzt für einen dunklen Ritt zwischen Mainstream, Romantik und Angst.

10. The Slits – Cut
Schlitze, Schnitt, Feministenlila, Menstruationsblutrot, schlammbedeckte Kriegerinnen vor Rosenhecke. Die Musik federt mit Reggae und Dünngitarre.

11. Big Star – Radio City
Erst später wurde Chilton ein Indie-Held, was aber nur daran lag, dass diese Big Star-Platten einfach so verflucht überhaupt nicht in en 70ern aufzutreiben waren. Warum nicht? Weil trotz Number One-Konzept sich einfach niemand dafür interessiert hat.

12. The Abbysinians – Satta
Wenn eine Roots-Reggae-Platte, dann vielleicht bitte diese hier

13. Augustus Pablo – Original Rockers
Produzent Augustus Pablos Melodica, ab und zu mal von Tubby durch den Mix gezogen und andere reggaetypischen Unglaublichkeiten.

14 King Crimson – Red
Erfindung von Metal mit Brufords berühmter defekter Metallschelle. Nie klang Metal wirklich metallischer.

15. PiL – Metal Box
Stellten die klassische Rockformation vom Kopf auf die Füße. Lernten das vom Reggae.

16. Fleetwood Mac – Rumours
Beziehungsgerupfe in Kokswolken. So geil, dass sich das zigmillionenfach verkauft hat!

17. VU – 1969
So gut wie alles Beste, was die Velvets je …

18. Iggy & The Stooges – Raw Power
Vielleicht Bowies beste Produzentenleistung, hier alles so grandios verkackt zusammenzuschleifen.

19. Pere Ubu – The Modern Dance
Für alle Schönen und Hässlichen, die Rock’n’Roll und Störrauschen gleichermaßen als Soundtrack für bestimmte Lebensphasen ganz passend finden.

20. Tuxedomoon – Half-Mute
Säureartige Synths, eine Violine des Teufels, Goth-Vorläufer, eine Hommage an James Whale und 59 Sekunden jeder Minute. Ist so 1979, dass es von 1980 ist.

21. David Bowie – Hunky Dory
Bowie noch im Folk, schon im Glam, ein paar Namen einstreuend, um sich innerhalb derer Ligen zu definieren (Dylan, Warhol), was ja auch gelang. Von der Sichtweise der Schreiberkunst aus gesehen, ist er für mich nie besser gewesen. Es gibt aber andere Sichtweisen – Sound/Vision – da würde ich anderes nennen. Nämlich:

22. David Bowie – „Heroes“
Im Besonderen wegen Robert Fripp, der hier Sounds auf der Gitarre baut, wie sie wohl noch nie in dieser einzigartig kaputten und hymnischen Form Einzug in eine potentielle Charts-Platte gefunden haben.

23. David Bowie – Low
Berlin-Kram von Nicht-Berlinern, die noch nicht mal aus Schwaben kamen. Die kontinentale Kaltekriegsplatte schlechthin. Leider wieder beängstigend aktuell.

24. Neil Young – On The Beach
Meine Alltime-Nummer 3, wie ich mir kürzlich in einem Musikforum richtigerweise erklären lassen musste. Neil Young, durch ein paar heftige körperliche und seelische Schläge in die Knie gegangen, rappelt sich langsam wieder auf und kann auch schon mal gut austeilen an „all those critics sit alone“, die ihn fallen gelassen haben, weil er nicht mehr so hübsche zuckrige Melodeien für sie geschrieben hat.

25. Can – Tago Mago
Die Groove-Kreaturen mit Stockhausen im Hintern.

26. Yes – Close To The Edge
Das Anthem guter progressiver Musik schlechthin: Close to the edge, nah an der Kante, mit dem Wissen, was hinter einem liegt und der Freude an dem Ungewissen, das vor einem liegen mag. Hier wird aber nicht die Bibel besungen (wg. Anthem), sondern stattdessen vertont, was schon davor existierte, in der Natur seit Urzeiten angelegt, aus sich heraus vorangeht – bis es die Grenze des Bekannten überwindet und zu etwas Neuem wird. Daher sowas wie der Prog-Entwurf zur britischen Green Language. Coverdesigner Roger Dean verzichtete auf mysthische Fluggeräte, Planetensporen und eskapistische Hochebenen, dafür schien er intuitiv das Konzept der Platte getroffen zu haben und zeigte Logo und Titel minimalistisch vor einem durchgefeuchteten Urwald-Grün, das sich im Zwielicht verliert, immer intensiver und dichter wird, bis es sich zu einer anderen Farbe hin entwickelt hat – behind/beyond the edge.

27. Harry Mudie Meet King Tubby’s – In Dub Conference Volume Two
Harry Mudie, eher ein Produzent der sanfteren Reggae-Art, lud King Tubby zu einer dreiteiligen Dub-Konferenz ein, die ein voller Erfolg wurde. Wer wissen will, wie man auch mal Streicher gekonnt im Dub-Labor einer genaueren Untersuchung unterzieht, der sollte sich das mal geben. Für mich sind auch die in typischer Weise reduzierten und diesmal eher dezent „zymbalisierten“ Tubby-Bearbeitungen essentiell.

28. Wire – Chairs Missing
Erschien auf Harvest und zwar zurecht. Dead-Stop-Prog. Vermischt mit Wave (damals sagte kaum jemand Postpunk) und trotz Strenge auch mit einer gewissen SydBarrett’schen Schratigkeit versehen, wie ich letztens beim Wiederhören erstaunt festgestellt habe.

29. The Rolling Stones – It’s Only Rock’n’Roll
Meine Hassliebe zu den Stones dürfte bekannt sein. Ebenfalls meine Vorliebe von It’s Only Rock’n’Roll vor Sticky Fingers, das natürlich trotzdem einige wirklich herausragende Tracks enthält.

30. The Rolling Stones – Exile On Main Street
In meiner Gunst in letzter Zeit ziemlich gewachsen, kann ich diesem ausgewucherten Album, das im feuchten Nazi-Keller begann und in Los Angeles mit Blick auf die Straße beendet wurde, in all seiner chaotischen Brillanz kaum noch etwas kritisches entgegenbringen.

31. John Cale – Fear
Ich war lange Team „Paris 1919“, finde auch nach wie vor einigen Gefallen daran, aber die dunkle direktere Wut und die etwas irrealeren sanften Momente haben mich dann doch zu Team „Fear“ überlaufen lassen.

32. John Cale – Sabotage/Live
Die brutalste Schweinegitarre, die es je jenseits jeglicher Verkäuflichkeit geschafft hat. Kam hier aber nicht von Cale, sondern von einem gewissen Marc Aaron, wer immer das gewesen ist. Was dagegen von Cale kam: Seine Viola, sein heiseres Brüllen und eine weiß strahlende Energie. Wieder eine Kaltkriegsplatte. Siehe 21.

33. Brian Eno – Taking Tiger Mountain (By Strategy)
Von Eno steht hier eigentlich reflexartig Another Green World oder Before And After Science, aber ich mag grad den glamourösen, songaffinen Eno lieber.

34. Chrome – Half-Machine Lip Moves
Von mir oft in den lieblichsten Tönen besungener Meisterklops aus White Noise, Sci-Fi Trash, Iggy und Hendrix.

35. The Modern Lovers – The Modern Lovers
Jonathan Richman ist noch nicht ganz nur der vorgeblich naive Charmebolzen späterer Zeiten. Zwar reimt sich hier Picasso auf Asshole, aber im Vordergrund steht die Verehrung der Velvet Underground, denen er ja in jungen Jahren nachgereist ist, als Ein-Personen-Horde quasi, haha!

36. Linda Perhacs – Parallelograms
Eines dieser Werke, von denen man in den 70ern gar nicht ahnte, dass es sie überhaupt gibt. Siehe auch Nr. 37. Ein zartes und ganz eigenes Werk mit Folkelementen und Laurel Canyon-Songwriter-Vibe, teilweise als Grafik mit Zeitachse notiert. Im Titelstück verschichtet Linda Perhacs ihre Stimme, lässt sie ineinanderfließen, bis sich plötzlich alles verändert und in eine hypermoderne Komposition mündet, die mich an den Score zu Planet Of The Apes erinnert. Eine total verwirrende Erfahrung. Insgesamt ein Album von außerordentlicher Zart- und Eigenheit, wie ich so kein zweites kenne.

37. Karen Dalton – In My Own Time
Ein Album wahrlich in seiner eigenen Zeit. Dalton covert sich hier durch Blues, Soul und Folk, mit einer Stimme zum Holz spalten. Ihr Banjo-Stil ist fantastisch, und das bittere „Katie Cruel“ spielt an einem allegorischen Ort, der erst mit offenen Armen empfängt, um sich darauf bei näherem Hinsehen wieder zu verschließen. Karen Dalton singt es, als hätte es sich direkt aus ihrem Herzen gefressen: When I first came to town/ They call me the roving jewel/ Now they’ve change their tune/ Call me Katie Cruel. Das erste Stück des Albums, „Something In Your Mind“, ist so gut, dass ich gefühlte Jahre brauchte, um es zu überwinden und zu den nächsten Tracks zu kommen. Es gibt viele Augenblicke, da ist dies vor allem anderen meine absolute 70er Nummer 1.

38. Neu! – Neu!
Tolles, zeitloses Cover-Design, ähnlich gut wie dasjenige von Kraftwerk mit den Begrenzungshütchen vom Straßenbau. Innen mit Fotokopier-Style, bevor überhaupt Punk je … Dazu erfinden Dinger und Rother die Geschwindigkeitssimulation, indem langgezogene Gitarrenlinien über schnelle Monotonie-Drums gelegt werden. Dazwischen zerbröseln die beiden ihre Tracks in Fragmente. Hat ca. 21 Millionen Menschen in ihrem musikalischen Schaffen beeinflusst.

39. Caetano Veloso – Caetano Veloso III
Nein, Peter Gabriel war nicht der Erste, der die ersten drei seiner Alben nur mit dem eigenen Namen benannt hat. Veloso auf der Flucht vor der brasilianischen Diktatur im Londoner Exil. Alles ein bisschen traurig, alles ein bisschen beatleesk, alles ein bisschen supertoll.

40. Ornette Coleman – Dancing In Your Head
41. Ornette Coleman – Body Meta
Falls jemand ein Vinylexemplar dieser beiden zusammengehörigen Coleman-Alben übrig hat, bitte gerne melden. Dichtes Prime Time-Gewebe, im typisch harmolodischen Stil, wo alles gleichzeitig passiert und wenn mal etwas Individuelles passiert, alles irgendwie augenblicklich demokratisch abgestimmt erscheint, sich also das gesamte Parlament in Echtzeit ohne Debatte sofort auf die Seite einer Einzelstimme schlägt. Einer der Tracks ist mit/bei den Joujouka-Meistern aufgenommen und wenn von jener jetzt schon viele Jahrzehnte alten Session nicht bald mal mehr veröffentlicht wird, schreie ich.

42. Captain Beefheart And The Magic Band – Lick My Decals Off, Baby
Aus den noch nicht ausformulierten Ideen des Ideenoverkillalbums Trout Mask Replica entwickelt. Themen der Platte: Körperliche Freuden der Liebe, Umwelt und die Menschheit, die alles verbockt. Beefheart hatte die geniale Idee, die zweite E-Gitarre durch ein Marimbaphon zu ersetzen.

43. Captain Beefheart And The Magic Band – Shiny Beast (Bat Chain Puller)
Ich spielte letztens auf Radio StoneFM ein Stück von diesem Album, nämlich „Candle Mambo“, und da fiel mir wieder auf, welch schöne, unverstellte Liebeslieder der Captain doch schreiben konnte. Der Candle Mambo wird von den Schatten der Liebenden im Kerzenschein getanzt.

44. Miles Davis – Get Up With It
Illbient/Ambient, mit Scotch-Klebeband (Tesa gibt es in den USA nicht) zusammengebastelt. Hört man es das erste Mal mit nur wenig Jazz-informierten Ohren, dann spürt man, dass auch noch andere Kulturen auf diesem Planeten wirken und sich doch nicht alles um einen selbst dreht, wie man als weißer Jugendlicher aus den westlichen Industrienationen vielleicht denken mag.

45. Alex Chilton – Like Flies On Sherbert
Chilton, von dem mir kürzlich berichtet wurde, er wäre durchaus auch mal unausstehlich gewesen, wenn man tourorganisatorisch mit ihm zu tun hatte, war Ende der 70er Jahre mit Jim Dickinson und einem Haufen anderer Gestalten, die das Kaputte fein aus skelettiertem Ur-Rock herauszuschwitzen in der Lage waren, in den Ardent Studios aktiv. Wie weit da wirklich aktiv gehandelt wurde, ist schwer zu sagen, denn es ist müdeste, derangierteste Musik dabei herausgekommen, die man sich faszinierender kaum vorstellen kann. Wenn Number One-Träume in billigen Räuschen enden.

46. Van Dyke Parks – Discover America
Parks Hommage an Trinidad und Hollywood.

47. The Residents – Fingerprince
Meine erste Begegnung mit den Residents. Mindblowing auf ihre ganz besondere Art. Mumien schlagen auf Perkussion ein, Klaviere verbiegen Noten. Geisterchöre säuseln Youyesyesyesyesyesyesyou.

48. Electric Light Orchestra – A New World Record
ELO haben einfach ein unheimlich tolles Händchen für unheimlich tolle Songs jenseits der Beatles gehabt, aber wem erzähle ich das?

49. Ann Peebles – Part Time Love
Wieder aus der Hi-Records Schmiede um Mitch Mitchell. Gekauft Mitte der 90er als original US-Pressung in Mint-Qualität für 4 DM in einem Souterrain-Laden, der wenig später hochgenommen wurde, weil unter dem Ladentisch Nazi-Platten verkauft wurden.

50. Keith Hudson – Flesh Of My Skin, Blood Of My Blood
Psychedelisches Reggae-Meisterwerk jenseits der Black Ark.

51. Little Feat – Sailin’ Shoes
Neben dem unsterblichen Willin’ mit weiteren Songs, hinter denen sich die Stones durchaus verstecken dürfen.

52. The Doors – L.A. Woman
Lange Zeit kannte ich das verstörende Inlay mit dem Strommast-Kruzifx gar nicht. Die american gothic der Doors kam hier zu einem Höhepunkt und gleichzeitig zu ihrem Ende. John Densmore versorgt die Gemeinde heutzutage über FB immer mal wieder mit kleinen Anekdötchen. Überhaupt finde ich diesen offenbar mit kalifornischem Makrofood gestählten, unheimlich gesund aussehenden Menschen sehr sympathisch. Sieht mit 77 so aus, wie ich mit 58 gerne aussehen möchte.

53. Tim Buckley – Greetings From L.A.
Finde es gut, welche Richtung Buckley nach den Elektra-Alben eingeschlagen hat: Weg von den gigantisch guten und teilweise experimentellen Improvisations-Zyklen, hin zu einer kochenden Tour-Musik mit mehr Funk und Schweiß und Spaß. Der Spaß endete abrupt, als Buckley nach Ende der Tour noch einmal Heroin nehmen wollte, aber nach längerer Abstinenz die Menge nicht mehr vertrug und sich eine tödliche Injektion setzte.

54. Brötzmann / Bennink – Schwarzwaldfahrt
Köstlich, wie die beiden im kleinen Lieferwagen in den Schwarzwald fahren, Instrumente auspacken und der Landschaft Töne abringen, auf Steine klopfen, in Bäche blubbern, mit dem Schwarzwald ein gleichberechtigtes Team bilden. Dies ist ein Trio-Album.

55. Emerson Lake & Palmer – Tarkus
Schöne Geschichte, wie sich das Team um ELP einen Namen für die Suite überlegte und Caroline Boucher auf einer Autofahrt plötzlich den Namen „Tarkus!“ rief. Und alle so: „Tarkus???“. Boucher wusste auch nicht genau, wie sie darauf kam, sie suchte eigentlich irgendwas aus der griechischen Mythologie, fand da aber nicht recht was. Das was dem Namen „Tarkus“ laut Bouches phonetisch noch am nächsten kommt, ist „Tokhes“, eine jüdische Bezeichnung für „Arsch“, haha! Die andere Plattenseite ist nicht ganz so toll, eben kleinere Stücke, mehr eine kleine Demonstration dessen, was die Band sonst noch so an Ditties drauf hatte. Aber ich mag auch dort das meiste. Über „Jeremy Bender“ las ich eher Meinungen, die gingen in Richtung „Buh, Jeremy Bender, unbedeutend“, oder so (finde grad keine Quelle). Ich finde es sehr hübsch, mit dem Saloonklavier, das da so schön präsent durch den Track virtuosiert (falls es den Ausdruck gibt).

56. Linton Kwesi Johnson – Forces Of Victory
Reggae und politische Poesie, federnd und mit großer sprachlicher Kraft.

57. Contortions – Buy
James Chance aus dem New Yorker Untergrund verbindet James Brown, Ornette Coleman und Postpunk zu NoNewYork.

57. The Pop Group – Y
Mark Stewart soll ein Unsympath sein, was man so liest. Man glaubt es auch, weil er einfach immer so offensiv agiert, dass man sich schnell in die Ecke gedrückt fühlen könnte. Sherwood hier an den Reglern, eine wilde, schlierige Mischung aus Dub, Frejazz, Noise, die irgendwann im Laufe des Albums fast vollends seine Struktur verliert und fortan eindrücklich vor sich hin strahlt. Lebensplatte einiger Menschen, die sich davon nie wirklich erholt haben.

58. Dennis Wilson – Pacific Ocean Blue
Wilson wundes Wunderalbum. Mir fiel bei dem Do-CD Reissue vor einigen Jahren auf, dass sich Wilson auf den Fotos oft an irgendwas anlehnen muss. An schwere Brückenpfeiler, die Stege über den Ozean tragen oder an Menschen, die er liebt.

59. Gang Of Four – Entertainment!
Knallharte Marxisten spielen knallharte Gitarren und knallen trockene Bässe und Drums dazwischen. Haben sich dann später knallhart in Richtung Club bewegt.

60. Black Sabbath – Paranoid
Nichts sei perfekt, außer die ersten sieben Platten von Black Sabbath, soll Henry Rollins mal gesagt haben. Aber nur Paranoid enthält Planet Caravan.

61. The Fall – Dragnet
Dragnet, das zweite Fall-Album, war ein Schock für diejenigen, die den anthrazidlackigen Industrialsound des Debüts geschätzt haben: Dumpf, intransparent, nicht um Austausch bemüht. Das Studio war so sauer, dass es (vergeblich) zu verhindern versuchte, seinen Namen auf dem Cover stehen zu sehen, weil es um seine Heavy Metal-Kunden fürchtete. Der unfertig-opake Amateursound war indes eine bewusste Entscheidung von Mark E. Smith. Gegen die Vernunft derjenigen, die technisch alles besser wissen, von guter Kunst aber keine Ahnung haben. Prole Art.

62. JJ Cale – Naturally
Schätze ich aus den gleichen Gründen wie vermutlich alle anderen hier auch: Lässigkeit.

63. John Lennon – John Lennon / Plastic Ono Band
Reduzierter arbeiten, mit weniger Rätseln. Direkter formulieren. Lennon holte sich mit Starr ein Viertel der Beatles dazu, Klaus Voormann am Bass addierte weitere Prozentpunkte. Phil Spector durfte produzieren, fällt aber zum Glück nicht mit seinem blöden Wall-Of-Sound auf, den ich noch nie mochte. So ist es musikalisch eine sehr konzentrierte Sache geworden. Lennon hatte einiges abzuarbeiten und rauszuschreien. Ich mag ja auch Harrison’s All Things Must Pass und einiges von den Solo/Wings-Sachen, die McCartney in der Dekade herausbrachte, aber wenn#s hart auf hart kommt, dann ist einem Ex-Beatle nie etwas Besseres gelungen als John Lennon / Plastic Ono Band.

64. Beach Boys – Surf’s Up
65. Beach Boys – Holland
Die beiden letzten Platten, mit denen mich die Beach Boys noch erreicht haben. Holland hielt ich lange Zeit für schwächer, aber das war ein Irrtum.

66. Lowell George – Thanks I’ll Eat It Here
Ich mag die Stilvielfalt hier, das Gefühl, dass Lowell George endlich von den Sachen mehr aufnehmen konnte, die zu Little Feat nicht gepasst haben (mit deren Entwicklung hin zur Jamfusion-Band er ohnehin nicht mehr zufrieden war). Dann starb er. 20 Million Things berührt mich sehr: I’ve got twenty million things to do/ Twenty million things/ All I can do/ Is think about you.

67. Donny Hathaway – Live
Hatte mir lange den Smasher The Ghetto sattgehört, habe mir dieses magische Club-Ereignis von einem Livealbum dann aber doch wieder zurückgeholt.

68. The B-52s – The B-52s
Erschienen urplötzlich auf der Erde wie von einer queeren Gottheit wahrgeträumt.

69. X-Ray Spex – Germfree Adolescence
Skandalös niedriger Listenplatz für diese den B-52s in ihren Gitarrenmomenten gar nicht unähnlichen Genderpunks. Ich und was die Warenwelt aus mir macht. Klingt immer noch frisch, ja sogar – Achtung Modeadjektiv! – unfassbar frisch.

70. Neil Young – Rust Never Sleeps
Umarmt Punk und Pocahontas. Wir ahnten damals nicht, dass Neil Youngs E-Gewitter in den folgenden Jahrzehnten noch krachender donnern würden.

71. Caetano Veloso – Muito
72. Caetano Veloso – Bicho
Auf der Rückseite von Bicho sieht Veloso gendermischend unheimlich attraktiv aus mit seinen zarten offenen Augen und den engelgleichen schwarzen Locken. Muito zeigt ihn, wie er liebevoll den Kopf in den Schoß seiner Mutter (Muito) legt. Veloso wusste immer im Detail zu kommentieren. Hier eben als Gegenpart zum Machismo. Auf einem anderen weitaus experimentelleren Album zeigt er sich absichtlich hässlich, aus einer verzerrenden Perspektive mit extra ausgetrecktem nackten Bauch. Auch das ein Kommentar auf den Körper- und Schönheitskult der brasilianischen Gesellschaft. Auf Caetano III lässt er sich seltsam widersprüchlich als grimmigen Hippie abbilden: Kommentar zur Diktatur, die ihn ins Exil trieb. Ich schrieb zwar vor ein paar Sekunden von einem weitaus experimentellerem Album, das Veloso in den 70ern gemacht hat, aber auch auf Bicho und Muito lässt er kleine Wagnisse und ungewöhnliche Ideen einfließen. Dazu addiert er auch mal einen modernen kleinen Ligeti-ähnlichen Chor oder spielt mit afrikanischen Einflüssen. Muito enthält „Terra“, einen Veloso-Klassiker, der mit viel Stille und sanften Steigerungen arbeitet. Für mich sind beiden Alben nicht zu trennen. Sie enthalten die teilweise schönsten Minuten, die man mit Musik überhaupt verbringen kann.

73. Steve Miller Band – Book Of Dreams
Ich und der Teil meines Herzens, der für megaerfolgreichen 70er-AOR schlägt.

74. Manfred Mann’s Earth Band – Watch
Gar nicht mal so selten war Manfred Mann in der Nähe, wenn Geschichte geschrieben wurde. So eben bei Anthony Moores Meisterwerk Flying Doesn’t Help (entstanden in den Studiopausen von MMEB’s Angel Station, an dem Moore mitwirkte), oder als Zaungast bei der ersten This Heat, die in Vermittlung von Produzent David Cunningham neben Cold Storage auch das The Workhouse Studio in Totzeiten nutzen konnten, dessen Mitinhaber Manfred Mann war. Deswegen möchte ich ihm meinen Respekt erweisen und Watch mit in diese Kollektion der besten 100 70er Alben einreihen. Denn ich habe eine Schwäche für Watch und dort besonders für Mighty Quinn. Jetzt ist es raus.

75. Sex Pistols – Never Mind The Bollocks
Darf ich ein Geheimnis verraten? Ich habe „Never Mind The Bollocks“ noch nie durchgängig gehört, nur immer irgendwo über Ecken irgendwas daraus. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt alle Tracks kenne, aber das macht nichts. „Bollocks“ ist eine dreckig kapitalistische Allianz aus Management und Produkt, aus So-Tun-Als-Ob-Revolution und dann doch nur Rock’n’Roll spielen. Ich liebe den Scheiss aber genau dafür sehr, den Kreislauf aus Awareness und Verkauf auf den Punkt gebracht zu haben und gleichzeitig vom Warencharakter der eigenen Musik sehr schnell angeekelt gewesen zu sein. Lydon hat ja schon während seiner Zeit bei den Sex Pistols gegen sein eigenes Image gekämpft und überraschende Tracks für eine Radiosendung ausgesucht, unter anderem Reggae und Peter Hammill.

76. Pere Ubu – Dub Housing
Ist nicht schlechter als „The Modern Dance“, vielleicht eine größere Hinwendung zum deutschen Expressionismus der 1920er Jahre, die Industrielandschaft von Cleveland bildet nicht mehr so deutlich das Tableau des Albums.

77. Stevie Wonder – Songs In The Key Of Life
Klarer Top 10 Kandidat. Ein Großprojekt: Groß angekündigt, heiß erwartet, Veröffentlichungsdatum immer wieder verschoben, neu bearbeitet, ergänzt, wieder verschoben, angezweifelt, teurer und teurer geworden, und dann der Clou: Alle Hoffnungen trotz des immensen Erwartungsdrucks total in Gänze erfüllt, wenn nicht sogar übererfüllt. Schaffen die wenigsten. Gegenbeispiel: Tusk.

78. Comus – First Utterance
VU meets die Incredible String Band am Hofe des purpurnen Königs. Folk, mit einer gewissen Aggressivität und Hässlichkeit, was mich ja prinzipiell anspricht. Im Kanon der WIRE recht gängiges (Doppel-)Album. Jedes Mag hat ja so seine Alben, die in bestimmten Situationen genannt werden.

80. Tom Waits – Foreign Affairs
Ich weiß, andere Alben aus der Zeit von Waits sind wohlgelittener. Ich finde den Film Nour-Ansatz hier sehr gelungen. Geschichten erzählen, ohne sie mit Refrains bekömmlich zu machen. Dafür dann aber mit Streichern gekonnt unterstützen. Und dann natürlich das Duett mit der kolossalen Bette Midler.

81. Laura Nyro – Christmas And The Beads Of Sweat
Kenne ich erst seit letztem Jahr. Die Nyro mit Streichern, aber auch einem Muscle Shoals Team. Selbst Alice Coltrane mischt mit. Und Duane Allman. Suiten-artiger Aufbau, mit Gospelelementen. Arbeit am großen Wurf. Gelungen.

82. Alice Coltrane – Journey In Satchidananda
Mir fehlt nach wie vor das Instrumentarium, um angemessen über Jazz schreiben zu können.

83. 39 Clocks – Pain It Dark (1981)
Coole Trash-Sixties-Inszenierungen vor orthodoxen, erwartungskonservativen Punks vorzutragen, kann natürlich nur einen Sturm der Entrüstung hervorrufen. Ich arbeite noch an einer Sondersendung zu Jürgen Gleue auf Radio StoneFM. Wenn ich 5 Hörer zusammenkriege, bin ich zufrieden.

84. Richard & Linda Thompson – Pour Down Like Silver
Die Coverfotos der damaligen Sufisten Richard und Linda Thompson hauen mich jedesmal wieder um. Diese entwaffnenden offenen Blicke … Später haben sie sich dann wieder davon gelöst, Linda Thompson berichtete vom Ultrakonservatismus, der Frauen in traditionelle Rollen zwang und unterdrückte. Das langsam kriechende „Night Comes In“ ist mein Favorit, auch andere ruhige Stücke sind auf emotionale Kante genäht, und wenn sie mich in bestimmten Augenblicken treffen, dann können Nähte wieder aufreißen. Ein Gefühl, das ich auch bei Neil Young manchmal habe.

85. Wayne Shorter – Moto Grosso Feio
Ich kenne das Album erst seit Kurzem, habe es zweimal gehört, erwähnt habe ich bereits, dass ich noch auf der Suche nach einer Sprache für Jazz bin, ich aber andererseits gar nicht weiß, ob das hier Jazz ist, oder doch nicht eher eine moderne Komposition. Mir kommt es so vor wie Ballettmusik, wie ein artifizieller Tanz. Viel Luft wird gelassen. Chick Corea spielt hier nicht Klavier, sondern Marimba und Perkussion (zusammen mit Michelin Prell), was mich sehr erstaunt hat. Das Titelstück ist absolut brillant. Der Rest auch. Kein Fusiongeknalle – das mit Absicht, davon erzählt die Luft zwischen den Tönen. Neben Shorter (der 4 von 5 Tracks komponiert hat) und den Genannten ist noch andere Prominenz dabei: Ron Carter, John McLaughlin, Dave Holland. Ich bin fast soweit zu sagen, dies ist mit das Beste, was ich von Shorter je gehört habe.

86. Dr. John – City Lights
Manchmal verstehe ich mich selbst nicht. Von Dr. John müsste hier eigentlich eines seiner fiebrigen Voodoo-Alben stehen vom Anfang der Dekade (das fiebrigste entstand in den 60ern), als er beispielsweise mit den Meters zusammen spielte. Stattdessen ist dieses relativ glatte Afterwork-Album mein liebstes von ihm. Wo der Studiocrack – der Dr. John auf unzähligen Platten anderer ja ebenfalls gewesen ist – mit anderen Studiocracks wie Hugh McCracken, Richard Tee und Will Lee durch nächtliche Stimmungen gleitet, ein paar Songs von Doc Pomus im Gepäck, ein paar Streicher und ein bisschen Blech in der Hinterhand. Könnte ich ewig hören.

87. Prince Far I & The Arabs – Cry Tuff Dub Encounter Chapter III (1980)
Die Donnerstimme von Prince Far I ist hier eigentlich schon selbst purer Dub. Adrian Sherwood hatte jedenfalls eine gute Hand, diesen Rockers-informierten Dub einem vorwiegend europäischen Publikum zu präsentieren.

88. Television – Marquee Moon
Television war ja so etwas wie ein Mittler zwischen Mitt-70er Hardrock und ersten Punk-Zuckungen. Reduktionen, Verschlankungen, Neurosen und überhaupt einen ungesunden Lebensstil spiegelnd, was man beeindruckend am Bandphoto von Robert Maplethorpe sehen kann: Durch die Adern dieser blassen Typen floss hässliches purpurnes Blut. Verlaines Soli auf der E-Gitarre waren ökonomisch gezirkelt und Jazz-gespeist. Sein neurotischer Gesangsstil müsste Vorbild gewesen sein für David Byrne oder Howard Devoto. Television passte gut zu Elektra und war 1977 eine zeitgemäße Version dessen, was die Stooges noch Anfang der 70er für Elektra war: Rockmusik neuester Stand. Ihr reduzierter Sound hat sich gut bis heute gehalten.

89. Suicide – Suicide
Alan Vega war zum Zeitpunkt der ersten Suicide schon fast 40 Jahre alt, somit älter als die Stones, die Stooges oder die Velvets, und gerade mal drei Jahre jünger als Elvis. Trotzdem haben er und Martin sie beerbt, weil sie eine gute Strategie hatten: Kopiere nicht nur, sondern kopiere mit anderen Mitteln. In diesem Fall mit Pluckerelektronik und gespenstischen Rock’n’Roll-Hicksern. Unnötig zu erwähnen, dass es hier um die dunklen, leidenschaftlichen, verschwitzten Seite des Rock’n’Roll ging, die nie bei Tageslicht stattfindet.

90. Junior Murvin – Police And Thieves
Die Black Ark, wie nur sie zu fliegen imstande war. Mit künstlich verlängertem Falsett-Schrei, wie man ihn zarter wohl noch nie vernommen hat. „Police & Thieves“, das Stück, ist ganz sicher dasjenige aus der Blck Ark, von dem die meisten Versions existieren. Das Albumcover darf gerne im Museum Of Modern Art hängen.

91. Marianne Faithfull – Broken English
Meisterwerk mit ganz eigener Färbung und ganz eigenem Charakter. Hypnotisch, lebenserfahren (ihr wisst warum), brüchig und trotzdem majestätisch. Unerreicht.

92. Talking Heads – Talking Heads 77
Meiner Liebe zu diesem Album (und besonders zu „The Book I Read“) hat mir bei der Talking Heads-Umfrage eines Musikforums die Dissenzkrone beschert. Subversion durch vorgebliche Normalität und Harmlosigkeit. Eigentlich ganz ähnlich dem, was Caetano Veloso Jahre davor tat: Mit zarter Musik und ohne ein aggressives politisches Wort politisch zu sein. Und drunter brodeln die Subtexte.

93. Van Morrison – St. Dominic’s Preview
Finde ich viel besser als das Kunstgedrechsel von „Astral Weeks“. Mehr Biss, mehr Religionsgegospel, mehr Hingabe, mehr Risiko für die Unwägbarkeiten des Augenblicks.

94. Van Morrison – Hard Nose The Highway
Eine gute Mannschaft hat er hier versammelt, es klingt wie eine eingespielte Tourband, die sich im Laurel Canyon trifft und von Drogen die Finger lässt. Morrison wurde wegen „Green“ (dem Kermit-Song) verlacht, dabei ist das eine ganz wundervolle Coverversion. Sonst wird Kermit doch auch gemocht!

95. Yes – Going For The One
Letzter Teil der Main Sequence (orientiert an den Entwicklungsphasen von Sonnen), wie Bill Martin die Yes-Alben von „The Yes Album“ bis „Going For The One“ zusammenfasst. Hellscheinender, durchlässiger, keine 148 Spuren mehr, und keine tolkienartigen Fantasieritte von Kriegern auf Pferden. Eine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit. Man reflektierte sogar ironisch, baute mal Country-Elemente ein, schnitt mit scharfen Gitarrenlinien oder schlug schöne Kapitel mit Kirchenorgel und akutischer Gitarre an.

96. Bob Dylan – Blood On The Tracks
Dass Dylan hier nicht nur ein schmerzliches Beziehungsende vertonte, sondern uns auch Bruchstücke jahrhundertealter italienischer Poeme unterjubelte, musste mir erstmal der Heinrich Detering erklären. Ich bin ja eher der Hörer des späten Dylan, aber Blood On The Tracks ist ein tolles, dichtes, verletztes Werk. Man kann sich daran wund hören, aber es geht mir hier wie mit Gaye’s „Here My Dear“ oder Hammills „Over“: Ich muss echt in der Stimmung sein, mich in diese Wunden zu begeben.

97. Nick Drake – Pink Moon
Joe Boyd hat recht, Nick Drake wusste dann doch besser als alle anderen, was für ihn der optimale Rahmen ist: Er allein mit dem Hauch einer Stimme und mit seiner Akustikgitarre, auf der er diese seltsamen Drake-Akkorde spielt.

98. Annette Peacock – I’m The One
Am Anfang, wenn das Titelstück gleich voll einsteigt, stellt sich ein kleiner, feiner Ornette Coleman’scher Schockmoment ein, finde ich. Als wäre die Erdachse plötzlich ein bisschen zur Seite verrückt. Peacock gibt viel von sich preis, gleichzeitig zerschießt sie stark ihre Stimme mit dem Synthesizer. Das gibt ihrem Gesang etwas theoretisches, analytisches. Hier singt niemand, der um Komplimente bittet, aber es wäre schön, wenn sie jemanden an der Seite hätte, der sie unterstützt. Diese Platte ist das Gegenteil von „aus einem Guss“.

99. Holger Czukay – Movies
Czukay ersetzte hier Can-Mitglieder mit Samples aus dem Radio. Ich bin ganz froh, dass Michael Karoli nur auf einem Track mitwirkt und nicht alles in Grund und Boden solieren kann, wie er es dann doch gerne mal nicht immer ganz zum Vorteil bei Can gemacht hat, wie mir die neu veröffentlichten Live-Aufnahmen aus jenen Jahren gezeigt haben. Movies dagegen macht unheimlich viel Spaß, weil Czukay eben seinen eigenen Spaß daran hatte, die ganze Welt heimlich über Kurzwelle anzuzapfen.

100. Syd Barrett – The Madcap Laughs
Und am Ende lacht der Madcap und dreht das Unterste nach oben. Ist Nummer 1 statt Nummer 100. Da fletscht Superaffe aber echt mal die Zähne, Black Ark ist abgebrannt. Alles auf Null?

2 Gedanken zu “100 ALBEN | 1970-79 | und was LÄRMPOLITIK ihnen zurückgibt

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