2024-12-04

CD-Check April 2016

Neko
Case, K. D. Lang, Laura Veirs

Case/Lang/Veirs“
(Anti Records)
Schlicht
selbst betitelt haben die drei formidablen Musikerinnen Neko Case, K.
D. Lang ihre erste musikalische Kollaboration. Das Selbstbewusstsein
ist angebracht. Ihr Singer-Songwriter-Folk klingt vielschichtig (mit
Streichern, Horn, Pedal Steel, Drums, Gitarren, Piano), warm,
träumerisch. Etwa im wunderbar mit Cello begleiteten Song „Blue
Fires“, der an das großartige Album „July Flames“ von Laura
Veirs erinnert. Die drei Stimmen vereint, ergeben ein starkes
harmonisches Fundament, auf dem mal die eine, mal die andere
Soloparts übernimmt. Wunderbar auch das schleppende, soulige „Why
Do We Fight?“. „Georgia Stars“ punktet mit treibenden Drums und
dunkel twangender Gitarre. Wunderschön der Dreiklang der Stimmen im
sehnsüchtigen „Greens Of June“. Mehr kann man nicht wünschen.
5
von 5
Laura
Gibson
Empire
Builder“ (City Slang)
Auch
sie hat eine Stimme, die man nicht so schnell vergisst: warm, klar
und mit einem speziellen Timbre. Laura Gibson ist eine Musikerin, die
ihren Sound auf Folktraditionen aufbaut, aber dabei nicht stehen
bleibt. Auf ihrem neuen Album setzt sie auf prägnantes Songwriting,
zu dem auch mal eine verzerrten E-Gitarre gehören kann, genauso wie
eine Pedal Steel oder verwunschene Streicher-Arrangements.
Unterstützt wird Gibson von Gitarrist Dave Depper (Death Cab for
Cutie) und Drummer Dan Hunt (Neko Case). Herausgekommen ist ein
wunderschönes Stück Musik. Frühlingsleicht, ohne ein Leichtgewicht
zu sein.
5
von 5
Night
Moves
Pennied
Days“ (Domino Recording)
Poppig
bunt wirkt das Cover des Albums „Pennied Days“. Poppig bunt
klingen auch die Songs, zumindest aufs erste Hören. Hinter dem
eingängigen Eindruck, mit Gitarren mit viel Hall, sonnigem Gesang
und Piano, scheint aber eine weitere Ebene auf, die eher ins
Psychedelische weist. Die Folkiges und Retro-Rockiges einpflegt in
die Pop-Oberfläche der Songs, die davon handeln, seinen Weg zu
finden. Night Moves, 2009 von zwei Schulfreunden gegründet, nennen
Musik von Bob Dylan bis Daft Punk als Vorlieben. Nach dem Debüt
„Colored Emotions“ zeigen sie sich mit dem Zweitling weiterhin
offen für Entwicklungen.
3
von 5
Brass
Bed
In
The Yellow Leaf” ( Modern Outsider)
Der
Name des vierten Album der Band Brass Bed leitet sich ab von einem
Essay des US-amerikanischen Philosophen Ralph Waldo Emerson. Die
Musik von Brass Bed aus Lousiana ist dynamischer, sich oft ins
Disharmonische steigernder Songwriter-Indie-Rock. Die Stimme von
Sänger Jonny Campos klingt meist schmeichelnd sanft und hell, ein
Gegensatz zu dem gerne ins Noisige kippenden Sound, wie etwa im Song
„“More Than You Can Imagine“. Atmosphärisch düster kommt das
schleppenden „Yellow Bursts Of Age“ mit verzerrter Gitarre daher.
Famos, das rhythmisch vertrackte „Figure It Out“. Eine spannende
Angelegenheit.
4
von 5
(bejblog)